Rede Schrank 📌 Gegenrede: Polizeiliche Verkehrserziehung durch ehrenamtliche Hilfskräfte unterstützen 🚩

Myriam Schrank

Polizeiliche Verkehrserziehung durch ehrenamtliche Hilfskräfte unterstützen

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrtes Präsidium, liebe Kolleg:innen und liebe Gäste,

Ehrenamtliche (ehemalige Lehrkräfte zum Beispiel) sollen die ebenfalls vom Fachkräftemangel betroffene Polizei bei der Verkehrserziehung von Kindern unterstützen.  
Jeder Antrag, der darauf abzielt, Gesundheit und Leben von Kindern zu schützen, ist grundsätzlich ein guter Antrag – allein schon deshalb, weil er das Bewusstsein für Verantwortung im Straßenverkehr schärft.
Doch dieser Antrag der FDP zeigt vor allem eines: die andauernde und weiter zunehmende dramatische Personalnot in vielen Bereichen des Lebens und der Daseinsvorsorge. Hier betrifft es die Sicherheit von Kindern und – mal wieder – den Bildungsbereich.

Und der Antrag zeigt sehr konkret die enorme Anforderung, Kinder frühzeitig auf Gefahren im Straßenverkehr vorbereiten zu müssen.
Gleichzeitig offenbart sich hier aber auch ein Widerspruch. Dass Ehrenamtliche die Polizei bei der Verkehrserziehung unterstützen sollen, ist nicht nur Ausdruck von Engagement, sondern auch ein Hinweis darauf, dass die zahlreichen strukturellen Probleme längst durch Ehrenamt gelöst werden müssen bzw. in vielen Bereichen ohne Ehrenamt nichts mehr geht. 

Es ist absolut richtig, Prävention zu stärken – aber es darf nicht dazu führen, dass die Stadt ihre Kernaufgaben weiter auslagert. Verkehrserziehung ist Teil öffentlicher Sicherheit, keine Freizeitbeschäftigung.

Zudem:
Ja, wir leben in einer Großstadt, und es wäre eine Illusion zu glauben, man könne den Autoverkehr gänzlich zurückdrängen. Aber wir müssen anerkennen: Es gibt zu viele Verletzte, zu viele im Straßenverkehr getötete Menschen – und unter ihnen immer wieder Kinder. In diesem Jahr werden voraussichtlich Radfahrerinnen und Radfahrer die größte Gruppe der tödlich Verunglückten in Hamburg stellen. Das ist ein alarmierendes Signal.

Ich habe es im Zusammenhang mit dem Antrag zur Untertunnelung der Kieler Straße schon einmal betont: Prävention muss Hand in Hand gehen mit einer aktiven Verringerung des Verkehrs und einer konsequenten Verkehrsberuhigung.
Es reicht nicht, Kinder allein auf Gefahrensituationen vorzubereiten. Wir müssen dafür sorgen, dass solche gefährlichen Situationen möglichst gar nicht erst entstehen.

Deshalb sollten wir uns ehrlich fragen:
Was können und müssen wir von Autofahrerinnen und Autofahrern erwarten?
Welche Verantwortung tragen sie, damit alle – insbesondere Kinder – sicher unterwegs sein können?
Und was sind wir als Stadt, als Zivilgesellschaft, als Politiker:innen bereit zu tun, um Straßen so zu gestalten, dass Menschen, die zu Fuß gehen, Rad fahren oder einfach Kinder sind – spontan, impulsiv, unberechenbar – trotzdem geschützt leben können?

Kinder müssen Vorrang haben – im Straßenverkehr, in der Stadtplanung, in unserem Denken.
Nur so wird Verkehrssicherheit zu echter Lebenssicherheit.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Myriam Schrank 

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