Petition | Pop-Up Bike-Lanes für Hamburg

ADFC Hamburg
 BeiträgePeter GutzeitRegion: Eimsbüttel KerngebietThema: VerkehrspolitikTopmeldung

Aufruf der Linksfraktion Eimsbüttel: Den ADFC unterstützen, die Petition unterschreiben!

Pop-up-Radwege in Hamburg jetzt!

Der ADFC Hamburg hat diese Petition an den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Peter Tschentscher gestartet.

Wir fordern mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf Hamburgs Straßen! Dafür soll der Hamburger Senat schnell sogenannte Pop-up-Radwege einrichten. An mehrspurigen Straßen, wo viele Radfahrende unterwegs sind, sollen die äußeren Autospuren als Radwege abgetrennt werden. Dies ist mit wenig Aufwand und hoher Sicherheit möglich. In vielen Städten weltweit haben es die Bürgermeister*innen bereits vorgemacht: Während der Corona-Pandemie räumen sie dem Radverkehr mit Pop-up-Radwegen mehr Platz ein, sodass Radfahrende den geforderten Abstand zur Vermeidung einer Ansteckung einhalten können. Schon jetzt zeigt sich, dass mehr Hamburgerinnen und Hamburger zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Neue Radwege würden die beengten Verhältnisse auf den Bürgersteigen beenden. Und gerade wenn viele Leute den HVV meiden möchten, muss ihnen mehr Platz und Sicherheit für den Umstieg aufs Rad geboten werden.

Butter bei die Fische, wie es so schön auf Norddeutsch heißt: Diese Straßen sollten als Erstes mit Pop-up-Radwegen ausgestattet werden:.

  • An der Alster
  • Reeperbahn
  • Wandsbeker Chaussee

Die Petition wurde vom ADFC Hamburg gestartet und richtet sich an unseren Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und die künftigen Senator*innen für Verkehr, Gesundheit sowie Inneres in Hamburg. (Die Senator*innen werden zum Ende der laufenden Koalitionsverhandlungen benannt.)

#MehrPlatzFürMenschen #MehrPlatzFürsRad

Warum ist das wichtig?

„Abstand halten!” ist das Gebot während der Corona-Pandemie und generell für einen sicheren Verkehr. In Hamburg müssen sich die Menschen jedoch vielerorts auf handtuchbreiten Radwegen und engen Bürgersteigen drängen, während daneben vier oder mehr Spuren von parkenden und fahrenden Autos belegt werden. Gleichzeitig wollen viele Menschen während der Corona-Pandemie aufs Rad umsteigen - denn Bewegung an der Luft stärkt die Gesundheit und gilt als wenig ansteckend – wenn der Platz reicht. Pop-up-Radwege bieten Radfahrenden neuen Platz auf der Straße und gibt die alten Radwege frei für Fußgänger*innen. So können Radfahrende und Fußgänger*innen mit Sicherheit Abstand halten.

SPD und Grüne haben sich während der Koalitionsverhandlungen auf EINE versuchsweise Rad-statt-Auto-Spur am Sandtorkai in der Hafencity geeinigt, immerhin. Wann sie kommt, wissen wir noch nicht. Hamburg braucht aber viel mehr corona-sichere Rad- und Fußwege und zwar schnell! Deshalb hat der ADFC Hamburg diese Petition gestartet.

Wie sicher sind Pop-up-Radwege?

Die Sicherheit kann auf den schnell eingerichteten Radwegen ohne Probleme gewährleistet werden, indem mobile oder fest installierte Absperrungen aufgestellt werden, wie dies z.B. in Berlin, Paris oder Brüssel vorbildlich umgesetzt wird. Die Radspuren bieten so sogar mehr Platz und mehr Schutz als die aufgemalten Radfahr- oder Schutzstreifen.

Wie machen es andere Städte?

Über 150 Städte weltweit machen es schon vor: Berlin, Paris, London, Brüssel, Budapest, Mailand, Brighton, Mexiko City, Bogotá, Vancouver, Sydney, Boston, Denver, Oakland und viele mehr.. Dann kann Hamburg es auch! Das einzige, was nötig ist, ist politischer Wille!

Auf welchen Straßen fordert der ADFC-Hamburg die ersten Pop-up-Radwege und warum?

  1. An der Alster, zwischen Schwanenwik und Ferdinandstor:
    Diese Strecke ist eine der meistgenutzten Rad-, Jogging- und Spazierstrecken in Hamburg. Auf dem zu schmalen, kurvigen und unübersichtlichen Radweg direkt an der Außenalster dürfen Radfahrer*innen in beide Richtungen fahren. Direkt daneben drängen sich Spaziergänger*innen und Jogger*innen auf dem unasphaltierten Weg. Die Enge führt schon im Normalbetrieb zu vielen brenzligen Situationen. Auf der Alsterseite soll die äußere Kfz-Spur für den Radverkehr Richtung Innenstadt abgetrennt werden, während die Radfahrenden Richtung Uhlenhorst den alten Radweg weiternutzen können. Dieses Konzept hat der ADFC Hamburg bereits bei einer Aktion am 3. Und 4. Mai erfolgreich erprobt. Auf der Ostseite soll die Nebenfahrbahn für den Radverkehr Richtung Norden reserviert werden. Hier herrscht ohnehin kaum Kfz-Verkehr.
     
  2. Die Reeperbahn:
    Hoch und runter brauchen wir endlich jeweils eine Spur fürs Rad durch das Herz von St.Pauli. Diese Strecke ist bislang nur etwas für Mutige, denn bislang gibt es dort gar keine Radwege. Radfahrende müssen hier auf derselben Spur wie PKW, Busse und LKWs fahren. Mit einer Spur fürs Rad würde die Reeperbahn nicht nur für den Radverkehr attraktiver werden, sondern insgesamt eine Entlastung vom massiven Auto- und LKW-Verkehr erleben. Sicherlich auch ein großer Gewinn für dortige Gastronomie und das berühmte Nachtleben.
     
  3. Wandsbeker Chaussee/Wandsbeker Marktstraße:
    Die Wandsbeker Chaussee und die anschließende Wandsbeker Marktstraße sind das von sechs Kfz-Fahrspuren zerschnittene Herzstück von Wandsbek. Kaum eine Einkaufsstraße in Hamburg leidet so extrem unter der hohen Last des Kfz-Verkehrs wie diese. Für den Fuß- und Radverkehr bleibt nur der schmale Bürgersteig. Mit einer Spur fürs Rad auf jeder Fahrbahnseite könnten Radfahrende endlich sicher und mit gutem Abstand untereinander vorankommen. Der Bürgersteig würde allein den Fußgängerinnen und Fußgängerinnen gehören: ob zum Flanieren vor den Geschäften oder einfach für den Weg zur nächsten U-Bahn-Station.

Wie wirken sich Pop-up-Radwege auf den Kfz-Verkehr aus?

Der Kfz-Verkehr verliert auf einigen Kilometern eine Fahrspur. Dadurch wird die Nutzung des Autos unattraktiver und es kann vereinzelt auch zu etwas mehr Stau kommen. Schon der Klimaplan der Stadt Hamburg gibt das Ziel vor die Nutzung des Autos in der Stadt um über 50% bis 2030 zu reduzieren. Das wird nur gehen, indem die Verkehrsflächen umverteilt werden. Da viele Bürger*innen Bahnen und Busse aufgrund der Pandemie meiden, heißt es jetzt, schnell den Radverkehr attraktiver zu gestalten und zu vermeiden, dass die Autonutzung wieder zunimmt.

Was bieten Pop-up-Radwege den Hamburger*innen?

Pop-up-Radwege: Sie sind breit, bequem und vor allem sicher. Gerade jetzt können sie Lücken im Fahrradnetz schließen sowie die Gehwege und den ÖPNV entlasten. Sie schaffen schnell und einfach eine pandemiesichere Infrastruktur und eine fairere Verteilung des Straßenraums. Das könnte der Einstieg sein in eine moderne Mobilität: 1. Pop-Up-Radwege schnell einrichten, 2. erproben, 3. verbessern und für die Mobilitätswende verstetigen. Unterzeichnen Sie jetzt! Sichere Mobilität für alle ist überall möglich, wo sie ernsthaft gewollt wird. Und sie kostet nicht viel. Höchste Zeit, dass auch Hamburg mitzieht. Bitte unterzeichnen Sie jetzt unsere Forderung an unseren Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und die künftigen zuständigen Senatorinnen und Senatoren!