A-7-Deckel: Bewohner des Imbekstiegs laufen Sturm

Astrid Dahaba

In der letzten Januarwoche hat die Bürgerinitiative BIGI „Imbekstieg ungerade Hausnummern“ zu einer Ortsbesichtigung und Podiumsdiskussion eingeladen (siehe beiliegenden Text im Eidelstedter Anzeiger). Zahlreiche Medienvertreter und Fachleute waren anwesend. Der Vorwurf der BIGI geht an die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), die für den Bund die Bauplanung durchführt, und die Bundes- und Fachbehörde, denn im Laufe der Planungen ist der Deckel immer mehr in die Höhe gewachsen, weil nicht – wie ursprünglich geplant – bis in die Grundwassertiefe gebaut werden kann und sollte (aus ökologischen Gründen und weil der Bundesrechnungshof die Mehrkosten angemahnt hat). Die Anwohnerinitiative befürchtet, dass die Häuser die Bautätigkeiten nicht schadlos überstehen, dass mit einem erheblichen Lärm- und Schmutzaufkommen während der vierjährigen Bauzeit zu rechnen sei und die Wohnqualität durch die Höhe des Deckels, der 10 Meter an die Hausgärten heranreicht, erheblich eingeschränkt wird. Der Deckel soll durchschnittlich 3 m in die Höhe ragen - hinzu kommt noch ein 2 Meter hoher Abgrenzungszaun (zur Info: Die derzeitige Lärmschutzmauer ist 4 Meter hoch). Der Verkehrswert der Häuser ist laut Aussage der Interessengemeinschaft erheblich gesunken und auf dem freien Markt praktisch unverkäuflich. Deshalb wollen 29 der 38 Eigentümer ihre Häuser zu angemessenen Preisen an die Stadt verkaufen. Nur, wie einigen, wenn einige Bewohner dagegen sind und dort wohnen bleiben wollen oder müssen? Was geschieht mit den Häusern, wenn die Behörde die Häuser abkauft? Werden sie abgerissen oder neu vermietet? Wer wird denn da einziehen wollen? Frau Brylla, die Sprecherin der BIGI meinte, die Wohnungen könnten in Sozialwohnungen umgewandelt werden. Na prima!

Der Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) hatte über eine Kleine Anfrage eine Antwort des Senats erhalten, in der es heißt, dass die Kosten des Deckels im Bereich Stellingen um 112 Millionen Euro steigen werden (Elbphilharmonie ich hör dich trapsen). Doch anscheinend will er sich für die Anwohner-Initiative weiter einsetzen, sogar kämpfen, denn scheinbar wohnen seiner Meinung nach die Menschen auf einem Minenfeld. Anders ist es nicht zu erklären, warum der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete die BIGI auffordert, den Krieg gegenüber der Stadt vorzubereiten. Diese Sprachgewalt ist sehr erschreckend. Mal sehen, welche Feuersbrünste und Rauchschwaden noch auf uns zukommen werden.

Astrid Dahaba

 

Hier können Sie den Beitrag von Astrid Dahaba als auch den Artikel im Eidelstedter Anzeiger vom 25.01.2012 downloaden: