Gedenkfeier Antifaschistischer Widerstand am Luruper Weg, Eimsbüttel

Roland Wiegmann

Der mutigen Frauen gedenken - Antifaschistische Kundgebung am Luruper Weg, Eimsbüttel

Gedenk-Feier am 03. Mai 17:00 Uhr Ecke Luruper Weg / Sartoriusstraße

00:00 Begrüßung durch Gerald Kemski (DIE LINKE. Eimsbüttel)
09:39 Roland Wiegmann (Linksfraktion Eimsbüttel)
17:59 Kerstin Halves (Omas gegen Rechts Eimsbüttel)
21:18 Rosemarie Wiora (VVN-BdA Eimsbüttel)
24:44 Isolde Przaska-Zey (VVN-BdA Eimsbüttel)
32:05 Fazit und Verabschiedung

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten war es gefährlich, rote Flaggen zu hissen. Die mutigen und phantasievollen Frauen des Luruper Wegs in Hamburg Eimsbüttel "lüfteten" daraufhin am 01. Mai 1933 ihre roten Bett-Inletts in den Fenstern und auf den Balkonen.

Seit dem 30. Januar 1933 sind die Nazis an der Macht und nutzen diese, um ihren Terrorfeldzug gegen die politische und gewerkschaftliche Arbeiter:innenbewegung noch massiver zu betreiben. In Eimsbüttel waren bis zu diesem Zeitpunkt KPD und SPD die bestimmenden Kräfte, was auch im Straßenbild sichtbar war. Rote Fahnen mit verschiedenen Symbolen und Transparente gehörten dazu. Besonders eindrucksvoll war dies über Jahre im "roten" Luruper Weg - einer absoluten Hochburg der KPD.

Die Nazis schlugen dort mit Razzien, Verhaftungen und Folterungen zu. Zahlreiche Menschen aus dem Luruper Weg kamen in Nazi-Gefängnissen und Konzentrationslagern ums Leben. Um die Razzien nachts erfolgreicher durchführen zu können, montierten die Nazis auf dem Dach des heute noch vorhandenen Hauses in der Methfesselstraße, von dem man in den Luruper Weg hinein sehen kann, einen riesigen Scheinwerfer.

Zeitzeugin Elfi Buth (Jg. 1927 - im Januar dieses Jahres 2023 verstorben), damals als Kind wohnhaft im Luruper Weg 19, erinnert sich in ihrem Buch "Was ich Euch noch erzählen will" (VSA Hamburg 2013) an die Verhaftung ihres Vaters. "Unter diesen Umständen war es klar, dass ewas anderes als Hakenkreuze zu flaggen nicht mehr möglich war."

Doch die tapferen Frauen des Luruper Wegs setzten ein Signal des Widerstandes: Am 1. Mai 1933 legten sie die roten Inletts ihrer Betten in die Fenster oder hängten sie vom Balkon. Der Luruper Weg war wieder "rot". Eine sehr mutige Aktion vor genau 90 Jahren.

Nach dieser Aktion begannen die Nazis damit, auch Frauen verstärkt zu verhaften.

DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel findet, dass dieser mutigen Aktion eine Gedenktafel an Ort und Stelle gewidmet werden muss. Dazu führen wir gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und den Omas gegen Rechts eine Kundgebung durch und laden alle heutigen Bewohner:innen des Luruper Weges, sowie andere Interessierte, die dieser Aktion gedenken wollen, zu Teilnahme ein.

Diese Veranstaltung ist Teil der Eimsbütteler Veranstaltungsreihe "Eimsbütteler Monat des Gedenkens - Erinnern an Opfer und Widerstand während des NS-Regimes" 
Gedenken + Erinnerung Leben in unserer Nachbarschaft
       http://www.gedenken-eimsbuettel.de 

Für Rückfragen: 

Roland
Wiegmann

Tel: +49 (0) 163 1640 275 (mobil)
[Tel.-Nr. ist mobil per Direkt-Click wählbar]

Fraktionsbüro

c/o DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel
Kieler Straße 689, Hinterhaus, 22527 Hamburg
Tel: +49 (0) 163 1640 275 (mobil)
[Tel.-Nr. ist mobil per Direkt-Click wählbar]

 

Hier erhalten Sie die Rede von Roland Wiegmann | "Zu welchen Konsequenzen bist Du bereit?" auf der antifaschistischen Kundgebung am Luruper Weg am Mi. 03.05.23 als Download-PDF.

Der gemeinsame Antrag der Linksfraktion, der SPD-Fraktion und Grünen-Fraktion, wie er im Kerngebietsausschuss vom 08. Mai 23 verabschiedet wurde:
       https://sitzungsdienst-eimsbuettel.hamburg.de/bi/vo020.asp 

Mehr Infos über die Linksfraktion Eimsbüttel auf unserer Website
       https://www.linksfraktion-eimsbuettel.de