Presse | Hamburger Abendblatt | Geldnot? Bezirk Eimsbüttel lässt Alsterwiesen verwildern

Nico Binde

Verwaltung senkt Pflegestandard und erklärt 20 Hektar zu "Langgras". Grünflächen werden statt zwölfmal nur noch zweimal pro Jahr gemäht.

Nico Binde:

«Dem Bezirk Eimsbüttel ist seine Grünpflege über den Kopf gewachsen. Deshalb sind Teile der Alsterwiesen, der Moorweide und des Parks am Grindelberg kurzerhand zu "Langgraswiesen" erklärt worden. Das heißt: Sie werden kaum noch gemäht und stehen für die "gewohnte Freizeitnutzung" nur eingeschränkt zur Verfügung, wie das Bezirksamt schreibt. Sonst bis zu zwölfmal im Jahr gestutzte Wiesen sollen jetzt nur noch zweimal gemäht werden. Insgesamt betrifft das 16 Eimsbütteler Parkflächen mit einer Größe von rund 20 Hektar. Als Grund gibt die Verwaltung einen Engpass im Fuhrpark und die außergewöhnlich starke Vegetation dieses Jahres an. Die Opposition in der Bezirkspolitik mag daran nicht glauben. "Offensichtlich will die Verwaltung ihren permanenten Personalfehlbestand durch Aufgabe der Grünflächenpflege ausgleichen", moniert etwa Peter Gutzeit (Die Linke). Der Entschluss, Langgraswiesen an der Alster zu etablieren, habe ihn vor dem Hintergrund der jüngsten Äußerungen des Umweltsenators Jens Kerstan (Grüne) erstaunt, der sagte: "Zwar wird Hamburg durch den Wohnungsbau Grünflächen verlieren. Dafür werden die bestehenden Flächen aufgewertet, etwa durch bessere Pflege." Das Gegenteil sei nun der Fall, sagt Gutzeit: "Grünflächen werden vernichtet und bestehende verwahrlosen." ...»

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